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Schmuck
Schmuckgegenstände gehören, im Vergleich mit anderen bandkeramischen
Fundplätzen zu den häufigen Fundmaterialien in Herxheim. Aus
Siedlungen wurden zwar immer wieder einzelne Perlen oder Anhänger
gefunden, in größeren Mengen sind sie allerdings nur aus den
Gräbern bekannt.
In Herxheim liegen Schmuckgegenstände aus Zahn, Knochen, Geweih,
Stein und Muscheln vor. Zahnanhänger wurden aus den Schneidezähnen
von Kühen, aus Hirschgrandeln, Schweineeckzähnen von Haus- und
Wildschweinen, aus Eckzähnen von Carnivoren und aus menschlichen
Molaren und Prämolaren hergestellt. Die Stücke sind meist an
der Wurzel von beiden Seiten aus durchbohrt, so dass sie sich auf eine
Schnur auffädeln ließen. Der größte Teil dieser
Zahnanhänger wurde aus der Grubenanlage geborgen und die Vermutung,
dass es sich um Ketten gehandelt haben könnte, die mit den menschlichen
Skelettteilen in die Komplexe eingebracht wurden, besitzt einige Wahrscheinlichkeit.
Aus dem inneren Teil der Grubenanlage wurden außerdem drei Spondylusperlen
und ein Ring, wahrscheinlich ebenfalls aus Spondylus, geborgen. Zu dem
stammen von hier eine flache, doppelkonisch durchbohrte Perle und eine
Röhrenperle. Beide wurden aus Kalkstein gefertigt.
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Spondylusknebel
aus einer Siedlungsbestattung und Muschel- und Kalksteinperlen aus
der Grubenanlage |
Ein Knebel aus Spondylus lag als Beigabe
bei einer Siedlungsbestattung, die im Inneren der Grubenanlage ausgegraben
wurde. Als Lesefund wurde ein Geweihknebel gefunden, der formal dem Spondylusknebel
sehr ähnlich ist. Während Geweihknebel zu den häufigen
Beigaben in den Gräbern zählen, sind Knebel aus Spondylus kaum
bekannt. Beide dürften aber die gleiche Funktion als Gürtelschließe
oder Gürtelschmuck gehabt haben.
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Durchbohrter
Knebel aus einer Hirschgeweihsprosse |
Zwei von insgesamt drei schwarzen Steinperlen
wurden dagegen in Siedlungsgruben im Innenbereich gefunden. Die unregelmäßig
runden Stücke sind facettiert zugeschliffen und etwa mittig durchbohrt.
Sie dürften aus Graphit hergestellt worden sein und, ähnlich
den Hämatitstücken, als Rohmaterial für die Gewinnung von
schwarzer Farbe gedient haben. Dabei wurden die Stücke auf einer
Standsteinplatte flächig abgerieben und das entstandene Pulver als
Farbe verwendet.
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Armring
aus Keramik mit vier Ritzlinien |
Ein stark fragmentierter Armring aus Ton
mit vier umlaufenden Ritzverzierungen wurde aus der Verfüllung der
Grubenanlage geborgen. Solche Stücke sind vor allem für die
Spätphase der Bandkeramik typisch und kommen auch noch im Mittelneolithikum
vor.
Fabian Haack
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